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Gebet in der Corona-Krise
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Hintergründe

Gebet in der Corona-Krise

Hier finden Sie mehrere Gebete in dieser Ausnahmezeit - das erste von Beate Hirt, der katholischen hr-Senderbeauftragten, das sie selbst jeden Tag um 12 und um 18 Uhr betet (einmal die Woche im Videopodcast)

Guter Gott,

die Corona-Krise macht uns Angst. Solch eine Situation hatten wir noch nie.

Auf der ganzen Welt werden Menschen deswegen krank.
Und noch viel mehr bleiben zu Hause oder auf Abstand zueinander, um sich nicht anzustecken mit dem neuen Virus.

Ich bitte dich: Steh uns bei in dieser Situation.
Sei bei den Kranken und den Risikopatienten und bei allen, die sich um sie kümmern.

Hilf uns, gelassen zu bleiben.
Hilf uns, Solidarität zu zeigen mit denjenigen, die wir jetzt besonders schützen müssen.

Guter Gott,

lass diese Corona-Krise bald vorübergehen.
Und schenke uns jetzt Mut und Zuversicht.

Amen.

(Beate Hirt)

Good God,
the coronavirus crisis scares us. We have never had such a situation.

People all over the world get sick because of it.
And much more remain at home or at a distance from each other so as not to become infected with the new virus.

I ask you: help us in this situation.
Be with the sick and patients at risk and with everyone who cares for them.

Help us stay calm.
Help us show solidarity with those who need special protection now.

Good God,
let this coronavirus crisis pass soon.
And give us courage and confidence.

Amen.

(Vielen Dank für die Übersetzung ins Englische an Carys Whelan und Anita Hirt!)

Gebet eines oder einer Infizierten

Mein Gott, ich bin "positiv". Und was nun?

Es tut gut zu merken, wie viele sich um mich sorgen: Meine Kinder, viele Freunde, mein Hausarzt, das Gesundheitsamt.

Auch du sorgst dich um mich. Danke.

Wer war die Person, bei der ich mich angesteckt habe? Soll ich ihr Vorwürfe machen?

Das ist sinnlos. Sie war ja auch nur ein bisschen erkältet, so wie ich jetzt. Ich kenne sie nicht. Du kennst sie. Ich vertraue sie dir an.

Und wer weiß, wie viele ich angesteckt habe in den ersten Tagen bis zur Quarantäne?! Freunde, zufällige Passanten?

Ich mache mir Vorwürfe. Und die Stimme, die sagt: Du warst doch nur ein bisschen erkältet!, entlastet mich nicht.

Alle, denen ich begegnet bin: Ich lege sie dir ans Herz. Dir nenne ich die aus meinem Umkreis, die jetzt besonders gefährdet sind: …Nimm sie in deine besondere Obhut.

Ich denke an die, die unter der Einsamkeit noch mehr leiden als sonst: … Ich stelle sie in deine Nähe.

Vor deine Augen stelle ich die, die aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden sind: die Geflüchteten auf Lesbos, die Gestrandeten in Libyen …

Sei du mein Atem, wenn die Atemnot kommen sollte. Sei du mein Halt, wenn die Angst übermächtig wird.

Ich schaue auf den Gekreuzigten und weiß: Angst und Atemnot hast du selbst erlitten.

Ich schaue auf den Auferstandenen und sehne mich danach hinauszugehen: In die Freiheit, ins Leben, in die Gemeinschaft.

Lass es Ostern werden für uns alle.

Amen.

Danke an: ©Matthias Rost– Arbeitsstelle Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Ein Gebet zum Durchatmen

Heidrun Dörken, die evangelische hr-Senderbeauftragte in unserem ökumenischen Team, findet folgendes Gebet aus der United Church of Christ besonders tröstlich. Hier eine Übersetzung ins Deutsche und darunter das englische Original.

O Gott, ich entwerfe: ein Gebet.

Es gibt so vieles, das ich nicht weiß. Es gibt so vieles, das ich nicht durchschaue. Es gibt so vieles, das ich nicht in der Hand habe.

Wenn ich mich ohnmächtig fühle, will ich einmal tief durchatmen und darauf vertrauen, dass ich nicht das Ganze bewältigen muss, sondern das tun kann, was mein Part ist.

Wenn ich verunsichert bin, will ich einmal tief durchatmen und darauf vertrauen, dass ich nicht alleine bin und dass unsere Weisheit gemeinsam reicher ist.

Wenn ich Angst habe, will ich einmal tief durchatmen und darauf vertrauen, dass ich nicht aus Gottes Nähe herausfalle, sondern dass Gottes Geist mir nahe ist.

Was ich weiß, ist: Mein Leben und meine Liebe und meine Würde reichen so viel weiter als das, was ich leisten oder tun kann.

Was ich sehen kann, ist: Nach jedem Winter kommt der Frühling und neues Leben wächst aus dem kalten Erdboden.

Was ich kann, ist tief durchatmen und dieser Welt Liebe einflößen, die sie so dringend braucht.

"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen." (1. Korinther 13,13)

Nicht vergessen: Für andere sorgen. Vorsicht walten lassen. Vertrauen stärken. Den Glauben behalten!

Amen.

Oh God, I'm Spinning Out: A Prayer

There is so much I do not know. There is so much I cannot see. There is so much I cannot control.

In the moments I feel powerless, I will take a deep breath trusting that I am tasked only with doing my part, not the whole.

In the moments I feel unsure, I will take a deep breath trusting that I am not alone and that together, our wisdom will be richer.

In the moments I feel anxious, I will take a deep breath trusting that there is no depth I can fall out of reach of the Spirit that holds me close.

What I do know is that my life and love and worth extend far beyond my work. What I can see is that spring follows every winter and new life pokes out from cold ground. What I can control is my breath and the love I inject into a world so clearly lacking it.

"And now these three remain: faith, hope, and love. But the greatest of these is love."

Remember - Care, Caution and Calm. And keep the faith!

(Rev. Dr. Hannah Adams Ingram, a University Chaplain)

Weitere Gebete

Fürbittengebet

Guter Gott, du bist uns nahe, wenn wir ohnmächtig sind, einsam und ratlos,  mit deinem Wort. Du bist uns nahe, wenn wir einander dienen mit deiner Kraft. Mehr als wir fassen können, willst du uns Gutes.  

Wir bitten dich für alle Kranken, um Beistand und Trost. Für Alle, die jetzt einsam sind, bitten wir um Geborgenheit.  Für die, die wir jetzt nicht besuchen können, dass sie behütet bleiben. Für alle, die sich um Kranke kümmern, in Kliniken und Heimen, gib ihnen Kraft für ihren Dienst und bewahre sie vor Ansteckung.  

Wir bitten für die, die nach Therapie und Impfstoff forschen, um raschen Erfolg Für die Frauen und Männer, die uns mit dem Nötigen zum Leben versorgen, dass sie gestärkt werden, für alle, die sich kümmern in Politik und Verwaltung, um Weisheit und gute Beratung. Für die, die um ihre Existenz fürchten, um verlässliche Unterstützung  

Wir bitten für die Armen bei uns und für die Geflüchteten auf der Welt, dass die Hilfe sie erreicht.  

Amen

(Pröpstin Katrin Wienold-Hocke, Kassel)

Gebetsmeditation 

"... dass du hörst."
Es gibt Zeiten, Gott,
da weiß ich nicht,
wie du bist, ob du bist,
da ist es nur wichtig,
dass du hörst.  

Darauf hoffe ich,
wenn alles fraglich wird,
wenn die Welt, das Leben, ich selber
auf einmal verrücktspiele:
dass du hörst. 

Dass du hörst
meine Sorgen und Ängste,
meine sprachlosen Klagen
und das Gebet
aller Fremden, Witwen und Waisen dieser Welt.  

Dass du sie hörst,
selbst dann, wenn sie verstummen,
wenn ihr Leid die Sprache verschlägt -
ihnen, anderen, mir.
Du lässt es an dich heran,
wenn niemand es mehr hören kann. 

Weil du sie hörst,
will ich nicht schweigen,
will ich für sie, von ihnen, mit ihnen sprechen
und selbst zum Ohr werden
wie du.                         

(Thorsten Latzel, Leiter der Evangelischen Akademie, Frankfurt)

Gott,

du verbindest uns Menschen. In Angst und Unsicherheit werden wir uns nah. Plötzlich sind wir Nächste, die wir es gestern noch nicht waren.

Wir teilen Fragen und Sorgen. Nicht-Wissen und doch Ahnen, was da kommen kann. Die einen mögen bewahrt bleiben. Andere werden um ihr Leben kämpfen. Gelassen und voller Sorgen könnte unser Alltag werden.

In den kommenden Wochen und heute schon bitten wir

für alle Kranken und die es werden,

für die, die Angst haben, dass das Virus sie erreicht,

für alle Ärztinnen und Pflegenden,

für die, die in diesen Tagen um ihre Existenz bangen.

Wir bitten dich, dass du uns alle bewahrst in diesen schweren Zeiten, sei du der, der uns eint, als die, die glauben und auch die es nicht tun.

Wir Menschen sind Verbundene, aufeinander Angewiesene, miteinander Helfende. Du verbindest uns Menschen, Gott.

Amen.

(Pfarrer Lars Hillebold, Arbeitsstelle für Gottesdienst, Kassel)

Du schenkst uns Worte, Gott,

auch in Zeiten, in denen sich alles um Corona dreht. Erinnere uns daran!

Wir können ausdrücken, was uns beunruhigt, wir können teilen, was uns ängstigt, wir können weitergeben, was uns Mut macht.

Wir können sprechen, Gott, mit Menschen unseres Vertrauens und mit dir. Gib uns Worte, die uns und andere trösten! 

Du hast uns Verstand gegeben, Gott, auch für Zeiten, in denen die Angst groß wird. Erinnere uns daran!

Wir können unterscheiden: Wo ist Vorsicht berechtigt? Was macht uns nur nervös und panisch?

Welchen Informationen können wir trauen? Wann ist es besser, einfach wegzuhören? Kläre unsere Gedanken!

Du hast uns Augen und Ohren gegeben, Gott, auch wenn wir unruhig mit uns selbst beschäftigt sind. Erinnere uns daran!

Lass uns sehen und hören, was andere brauchen. Führe uns über unsere Sorgen hinaus ins Weite. Lass uns die Menschen im Sinn behalten, deren Leben ganz unmittelbar bedrängt und bedroht ist. Stärke unsere Liebe!

Wir danken dir, Gott, dass wir leben. Das ist nicht selbstverständlich, obwohl es uns oft so scheint. Lass uns den neuen Tag mit Freude begrüßen. Lass uns spüren, dass es gut und wichtig ist, auf der Welt zu sein. 

Amen.

(Ulrike Wagner-Rau)

Gott, mir steht das Wasser bis zum Hals.

Zu all den Sorgen nun auch noch das. Ich habe Angst. Weiß nicht, wie es weiter gehen soll.

Was kann mir Halt geben? Meine Füße finden keinen Boden. Ich höre: Der dich behütet, schläft nicht. Stimmt das? Schläfst du nicht?

So gerne würde ich das glauben. So gerne Halt finden in dir. Hilf mir. Damit ich Kraft finde für den nächsten Schritt.

(Anke Trömper, Studienleiterin am RPI, Marburg)

Gelassenheitsgebet (nach Reinhold Niebuhr)

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

God, give us courage to change what must be altered, serenity to accept what cannot be helped,
and the insight to know the one from the other.

Licht in der Dunkelheit - Gebet nicht nur für den Martinstag am 11. November

Mit dem  Martinstag gehen wir in die wirklich dunkle Jahreszeit hinein, die durch Corona als noch bedrückender erlebt wird. Gemeinsam bitten Bischöfin Dr. Hofmann und Bischof Dr. Gerber, sich täglich um 19.30 Uhr im Gebet zu verbinden und mit einem Licht im Fenster ein Zeichen zu setzen.

Wir stellen eine Kerze ins Fenster.
Wir schauen deinen Stern.
Du führst uns durch dunkle Zeiten.
Zieh bei uns ein Gott,
wir sehnen uns nach deiner Wärme und Nähe.
Sei uns nah,
wir heißen dich willkommen.

Herr Jesus Christus, du hast versprochen bei uns zu sein bis zum Ende der Welt. Dafür danken wir dir, wir preisen deine Liebe und Treue zu uns Menschen.

Unser Leben ist zerbrechlich, das spüren wir in diesen Tagen in besonderer Weise. Sorgen und Ängste begleiten unseren Alltag.

Wir vertrauen aber darauf, dass du in unsere Dunkelheiten trittst und dein tröstendes Licht uns Zuversicht und Hoffnung schenkt.

So bitten wir, dass wir immer neu die Kraft erhalten, unseren Schwestern und Brüdern, die in Not sind und Unterstützung brauchen, beizustehen und für sie in Liebe zu sorgen.

Sei gepriesen alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Gebet der Aktion "Eine Kerze im Fenster"

Gott, der du viele Namen hast,

wir rufen zu dir, gemeinsam mit den vielen Menschen in unserer Stadt, gemeinsam mit Menschen anderen Glaubens, gemeinsam mit allen Menschen guten Willens wollen wir innehalten und unsere Sorgen bedenken. Wir bringen sie vor dich.

Unser gewohntes Zusammenleben hat sich verändert. Wir müssen Abstand halten von unseren Mitmenschen, auch von Menschen, die uns lieb und wert sind, denn wir wollen andere keiner Gefahr aussetzen. 

Gott, wir bitten dich um Zuversicht und Hoffnung in dieser verrückten Situation. Lass uns besonnen handeln, die Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber auch nicht übertrieben reagieren und unseren Mitmenschen zugewandt bleiben. 

Wir denken an die Menschen,  die an diesem Virus erkrankt sind: Schenke ihnen Genesung!

Wir hören von der unerträglichen Situation in den überfüllten Krankenhäusern in anderen Ländern, und bitten dich: Lass die Menschen dort nicht allein! 

Wir denken an Eltern mit ihren Kindern und bitten dich um Frieden in den Familien - gerade unter den besonderen Belastungen, denen sie derzeit ausgesetzt sind.

Wir denken an Menschen, die einsam sind und auf die Zuwendung anderer angewiesen: Schenke uns Phantasie, ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. 

Wir denken an Ärztinnen und Ärzte, an Pflegerinnen und Pfleger, an Mitarbeitende im Rettungswesen, an alle, die im Gesundheitswesen und in den Pflegeeinrichtungen arbeiten: Gib ihnen Kraft und lass sie nicht müde werden, den Kranken beizustehen und ihnen freundlich zu begegnen. 

Wir denken an die Politikerinnen und Politiker, an die Mitarbeitenden in den Gesundheitsämtern und in den wissenschaftlichen Instituten: Schenke ihnen Weisheit und Augenmaß in ihren Entscheidungen, die unser Zusammenleben betreffen, aber auch entschlossenes Handeln, wenn es nötig ist. 

Wir denken auch an alle, die jetzt noch schlimmer leiden als wir, in den Kriegsgebieten in Syrien, Obdachlose und Flüchtlinge, die auf der Straße leben müssen. Schenke ihnen Trost und Menschen, die sich über sie erbarmen.

(Gebet der evangelischen und katholischen Kirchen in Frankfurt jeden Abend beim Läuten um 19.30 Uhr. Die Aktion finden Sie hier beschrieben. Wer will, spricht nach diesem Gebet ein Vaterunser oder ein wichtiges Gebet aus der eigenen religiösen Tradition.) 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Besondere Fürbitte an Karfreitag 2020 in der katholischen Kirche

Lasst uns auch beten für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen;

für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat.

(Beuget die Knie. – Stille – Erhebet euch.)

Allmächtiger, ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke; viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.

Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst. Die Verstorbenen nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen sind.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Weitere Infos, auch zu Fernseh- und Radio-Gottesdiensten

Aktuelle Empfehlungen, Infos und Gebete zur Corona-Krise finden Sie auch auf den Seiten der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, des Bistums Fulda, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck oder des Bistums Mainz.

Informationen zu Sonntags-Gottesdiensten im Fernsehen, Radio und Internet finden Sie auf der Gottesdienst-Seite der ARD, der Seite der ZDF-Gottesdienste oder hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

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