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Erntedank ist ein Lebensgefühl
privat/Anne-Katrin Helms
Hintergründe

Erntedank ist ein Lebensgefühl

Erntedank ist eines der ältesten Feste. Menschen wussten schon immer: Wir können viel tun, damit wir genug zum Leben haben. Ackern, säen, hegen und pflegen, was man gepflanzt hat. Aber wir haben es trotzdem nicht in der Hand, ob gelingt und Früchte trägt, was wir tun.

Nicht allein aus eigener Leistung

Es braucht Glück, kann man sagen. "Segen" nennen viele diese Komponente, die dazukommen muss, damit man ernten kann. Erntedank ist das Lebensgefühl: Ertrag und Erfolg beruhen nicht allein auf der eigenen Leistung. Darum haben Menschen von jeher nach der Ernte Gott gedankt.

Meine Liste der Dankbarkeiten

Dafür muss man nicht Landwirtin oder Gärtner sein. Wer will, nimmt sich an Erntedank am 3. Oktober eine halbe Stunde Zeit. Mit Stift auf Papier oder als Notiz im Smartphone aufschreiben, wofür man in diesem Jahr dankbar ist. So entsteht "meine Liste der Dankbarkeiten".  

Dörte-Suppe

Dank für das, was auf dem Tisch kommt. Dazu gehört bei unserer Autorin Claudia Sattler auch Fleisch. Vor dem Fleischessen kommt das Schlachten.

Wer beim Metzger kauft, kann das ausblenden. Aber Claudia Sattler und ihre Familie haben Hühner im Garten. Eines mit Namen Dörte hat ihr Mann neulich geschlachtet. Sie selbst konnte das nicht. Warum, wenn ich doch hinterher von der "Dörte-Suppe" esse?, fragt sie sich. Mehr dazu in ihrem hr1 Zuspruch

Die Raupe im Kohlrabi

Unser Autor Klaus Nobiling ist Hobbygärtner und hat sich schon auf den selbstgezogenen Kohlrabi gefreut. Aber bei der Ernte stellt er fest: Da waren andere schneller. Die Raupen nämlich. 

Raupen finden die meisten ekelig, aber die Schmetterlinge, in die sie sich verwandeln, zauberhaft. Aber das eine gibt es nicht ohne das andere. Vielleicht ein bisschen ähnlich bei Menschen, überlegt Klaus Nobiling in seinem hr4 Übrigens

Eine Methode gegen Neid

Was bringt Danken? Ganz einfach: Wer dankbar ist, weiß das Gute im eigenen Leben zu schätzen und ist weniger neidisch. Sagt Fabian Vogt im hr3 Moment mal.

An andere denken - und konkret was tun

Wer dankt, denkt auch an andere, die weniger haben. Wie es nicht nur beim Danken und Denken bleibt, wie man konkret Gutes für andere tun kann, dazu hat Guido Hepke im hr4 Übrigens einen Tipp.

Hintergrundinformation Erntedankfest

Erntedank wird in der evangelischen Kirche an dem Sonntag vor oder nach dem 29. September (Michaelis) gefeiert. Viele Gemeinden begehen es 2021 am 3. Oktober. Der Grund für diesen Termin: Ende September war früher in vielen Gegenden die Ernte abgeschlossen.

In der katholischen Kirche ist Erntedank in allen Gemeinden fest am ersten Sonntag im Oktober.

Erntedank ist beliebt - nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt. Es ist nach Heiligabend der bestbesuchte Gottesdienst im Jahr. (Eine Statistik der Gottesdienstbesuche in der EKHN finden Sie im Jahresbericht hier.)

Thanksgiving

Eine eigene Geschichte, einen eigenen Charakter und Termin hat das nordamerikanische Pendant zu Erntedank: Thanksgiving. In den USA und in Kanada ist Thanksgiving fast noch wichtiger als Weihnachten. Es wird am vierten Donnerstag im November gefeiert. Klassisch ist das Abendessen mit Truthahn, süßen Kartoffeln, Cranberry-Soße und Kürbiskuchen.

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